50.960 Euro für ein Haflinger-Fohlen
Traditionell am letzten Septemberwochenende findet auf dem Fohlenhof in Ebbs/Tirol die alljährliche Haflinger Fohlenversteigerung für Stutfohlen der Zuchtgebiete Tirol, Vorarlberg und Salzburg statt. Dieses bedeutende Ereignis lockt immer Tausende Haflingerfreundeaus Österreich, Europa und der ganzen Welt in das malerische Dörfchen Ebbs in der Nähe von Kufstein.
225 Fohlen wurden in diesem Jahr angeboten und in zehn verschiedene Staaten Europas verkauft.
Neben Österreich war die bedeutenste Käufernation Großbritannien.
Der Durchschnittspreis lag über 2.300 Euro, wobei für ausgesprochene Qualitätsfohlen deutlich höhere Preise erzielt wurden.
So lag der Durchschnittspreis für die 50 besten Fohlen bei 7.800 Euro.
Für das teuerste Fohlen zahlte ein Züchter aus Tirol gar 50.960 Euro, womit abermals ein Rekord erreicht wurde. In der Pressemeldung des Tiroler Zuchtverbandes heißt es:
„Der Auktionspreis legt nicht nur den Wert der Fohlen auf der Versteigerung fest, sondern ist eine Art Börsenindex für den Wert des Haflingers weltweit.
Die heurige Auktion hat jedenfalls neue Mastäbe gelegt.“
Haflinger werden in der Pressemitteilung als „weltweit gefragtes Freizeitpferd „ bezeichnet.
Das „Rekord“-Fohlen „ROQUE“ wurde gezüchtet vom Fohlenhof Ebbs und entstammt der wohl erfolgreichsten Stutenlinie Tirols.
Die Mutter, Elitestute Rijana von Afghan war bereits Europasiegerstute und mehrfache Siegerin bei den Haflinger Weltausstellungen. Gemeinsam mit der Großmutter Rialta von Stürmer und der Urgroßmutter Rikka wurde sie bei der letzten Weltausstellung in der Generationenfolge zur besten Zuchtfamilie der Welt gewählt.
Dieser Familie entstammt übrigens auch der in Schleswig-Holstein stehende, im Besitz des Pony-Park Padenstedt von Wolfgang Kreikenbohm befindliche, Haflingerhengst liz. Weltwind.
Das Auktionsfohlen Roque stammt vom Hengst liz.Nordtirol ab und hat bereits mehrere gekörte Vollbrüder. Diese Informationen und die Rangierung als zweitbestes Fohlen der N-Linie waren wohl ausschlaggebend dafür, daß einige der bedeutensten Züchter der Welt um dieses Fohlen mitgeboten haben.
Die Tiroler Züchter freuen sich nun, daß das Fohlen von ihrem Züchterkollegen Ökonomierat Erich Schreiber aus Obergurgel ersteigert wurde und im Lande bleibt. Die Stutfohlenauktion in Ebbs ist für alle Haflingerliebhaber ein besonderes Ereignis. Im großen Fohlenzelt, wo die Fohlen auf ihren Auftritt warten, kann man die über 200 etwa halbjährigen Stuten schon vor der Auktion in Augenschein nehmen und seinen persönlichen Favoriten auswählen. Die jungen Haflinger stehen in langen Reihen angebunden, umringt von ihren Züchtern und den zahlreichen Kaufinteressenten.
Zwei Haflinger Stutfohlen der Ebbser Auktion haben ihre neue Heimat in Schleswig-Holstein gefunden: Wolfgang Kreikenbohm ersteigerte Karlina von Newstyle-Alpenstein und Inessa von Alpenstein-Waldfalk. Bei der Stuteneintragung in drei Jahren wird man sehen, ob sie so erfolgreich werden, wie ihre Vorgängerinnen, die größtenteils alle Staatsprämienstuten wurden oder als Mütter und Großmütter von gekörten Hengsten und Prämienstuten von sich reden machten.